Publikation Chirurgie „Inkomplette Recurrensparese“
Das amerikanische Journal „Surgery“ zählt zu den weltweit besten wissenschaftlichen Zeitschriften, nur herausragende Arbeiten werden hier veröffentlicht.
Die Stimmbandnervlähmung (Recurrensparese) ist nach wie vor eine eingriffstypische Komplikation in der Schilddrüsenchirurgie. Die OperateurInnen konnten an 4707 Patienten und 7992 präparierten Stimmbandnerven in einem 5-Jahresbeobachtungszeitraum nachweisen, dass man einen zusätzlichen Qualitätsindikator in der Nachsorge einführen muss: die inkomplette Parese (die Minderbeweglichkeit des Stimmbands, 1,4 % der Nerven betroffen), die von der kompletten Parese (4,7% betroffen) abzugrenzen ist, da sie klinisch weniger Symptome macht, bei beidseitigen Paresen keine dramatischen Konsequenzen für den Patienten nach sich zieht und auch eine vollständige Rückbildung der Lähmung garantiert.
In der wissenschaftlichen Literatur wurde bisher nur die Rate von kompletten Recurrensparesen aufgelistet und diese von der regulären Stimmbandfunktion abgegrenzt. In Zukunft wird sich die Qualitätssicherung auch international an dieser neuen Erkenntnis orientieren müssen.
Eine besondere Bedeutung dieser Publikation hat die Interdisziplinarität mit der HNO-Abteilung der Rudolfstiftung. Michael Hermann und Max Schneider haben schon vor vielen Jahren eine prospektive Studie gestartet, Robert Repasi, Gudrun Mancusi und zahlreiche weitere KollegInnen der HNO-Abteilung der Rudolfstiftung führten konsequent die postoperativen Stimmbanduntersuchungen und die Nachbetreuung an allen operierten Schilddrüsenpatienten durch.