Klinik Landstraße erbringt österreichweit einzigartige Leistung
Einzigartige Expertise
Neben dem einzigen zertifizierten Referenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie – mit rund 1.000 Operationen pro Jahr – befindet sich in der Klinik Landstraße auch die größte Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenambulanz Österreichs. „Hier führen wir hochspezialisierte nuklearmedizinische Diagnostik mittels radioaktiver Substanzen durch“, erläutert Amir Kurtaran, Vorstand des Instituts für Nuklearmedizin mit PET/CT und Schilddrüsenkompetenzzentrum in der Klinik Landstraße und Leiter Schilddrüsenambulanz. Allein im vergangenen Jahr zählte die Ambulanz rund 12.000 Patient*innen-Besuche.
Nebenschilddrüsen-Adenom
Depressionen, Müdigkeit oder Gelenkschmerzen sind mögliche Symptome einer Nebenschilddrüsen-Überfunktion (Hyperparathyreoidismus). Ein Auslöser dafür sind Nebenschilddrüsen-Adenome. Die gutartigen Tumore führen zu einer Überproduktion von Parathormon. Einen ersten Hinweis auf eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen-Überfunktion gibt ein erhöhter Kalziumwert. Er kann mittels einfacher Labordiagnostik im niedergelassenen Bereich bestimmt werden. Die exakte Bestimmung und Behandlung von Nebenschilddrüsenerkrankungen ist komplex. Im Ultraschall sind normale Nebenschilddrüsen nicht zu erkennen, Adenome sind vielfach sichtbar. Zudem variieren sie stark in ihrer anatomischen Lage und können hinter oder seitlich der Schilddrüse liegen.
Hightech in der Diagnostik
Nach einer Laborbestimmung von Kalcium und Parathormon und der ersten Sonographie erfolgt die spezielle Nebenschilddrüsendiagnostik am Institut für Nuklearmedizin der Klinik Landstraße. „Mit dem Cholin PET/CT bieten wir zwei bildgebende Untersuchungen zeitgleich an. Auf diese Weise können wir neben onkologischen Fragestellungen auch Nebenschilddrüsen-Adenome sicher detektieren“, erläutert Kurtaran. Cholin ist ein Nahrungsbestandteil, der von den Körperzellen in die Zellmembran eingebaut wird. „Bei verschiedenen Erkrankungen nehmen erkrankte Zellen mehr Cholin auf als gesunde. Dieses Prinzip nutzen wir jetzt für unsere Diagnostik. Mithilfe des radioaktiv markierten Cholins können wir die genaue Position der erkrankten Nebenschilddrüse für die Operation sichtbar machen“, so Kurtaran.
Narbenlose Operation
Herkömmlich geschieht eine Nebenschilddrüsen-Operation über einen Schnitt am Hals, dem so genannten Kocher`schen Kragenschnitt. Zurück bleibt eine mitunter sichtbare Narbe. Die Chirurgische Abteilung der Klinik Landstraße – als größte Chirurgie im Wiener Gesundheitsverbund – hat sich als mögliche Alternative für eine andere Methode entschieden: Die narbenlose Nebenschilddrüsen-Operation. „Bei der transoralen Entfernung der Nebenschilddrüse – einer neuen innovativen Operationsmethode – präparieren wir den Zugang über den Mund der Patient*innen. Auf diese Weise entsteht keine sichtbare Narbe am Hals. Ein großer Vorteil für Patient*innen“, erläutern Michael Hermann, Vorstand der Chirurgischen Abteilung in der Klinik Landstraße und der leitende Oberarzt Thomas Grabner den großen kosmetischen Vorteil. Mittlerweile führen die Chirurgen*innen der Klinik Landstraße österreichweit Schulungen dazu durch.
Intraoperatives Parathormon-Monitoring
Während der Operation läuft durchgehend ein Parathormon-Monitoring. Dabei wird der Parathormon-Spiegel alle zehn Minuten gemessen. „Fällt dieser ab, wissen wir, dass wir das kranke Gewebe vollständig entfernt haben. Damit können wir fokussierter, atraumatischer und weniger komplikationsträchtig operieren“, so Hermann.
Schutz vor Verletzung der Stimmbandnerven
Dennoch kann es bei einer Nebenschilddrüsen-Operation zu Komplikationen kommen: Verletzungen der Stimmbandnerven oder Schädigungen der Funktion der gesunden Nebenschilddrüsen sind mögliche Risiken. Um diese zu minimieren, setzt das Team der Chirurgischen Abteilung der Klinik Landstraße neben mikrochirurgischen Techniken zur Schonung der Stimmbandnerven auch das Neuromonitoring ein. „Auf diese Weise können wir bereits während der Operation den Stimmbandnerv stimulieren und seine Funktionalität sicher überprüfen“, so Hermann. Um die intakten Nebenschilddrüsen vor Verletzungen während einer Operation zu schützen, kommt eine völlig neue Methode zum Einsatz. „Mithilfe der Autofluoreszenz-Diagnostik beleuchten wir die Nebenschilddrüsen mit Laserstrahlen. Dadurch werden sie und ihre genaue Lage auf dem Monitor deutlich sichtbar“, erläutert Hermann. Das Verletzungsrisiko reduziert sich so signifikant.